Der Prozess von Schelesnowodsk
Einer der ersten Versuche, den Konflikt zwischen Aserbaidschan und Karabach zu lösen, wurde 1991 nach dem Scheitern des Augustputsches im Rahmen der noch formal bestehenden UdSSR unter Vermittlung des russischen Präsidenten, Boris Jelzin, und des kasachischen Präsidenten, Nursultan Nasarbajew, unternommen. Die zumindest vorübergehende Einstellung der Militäreinsätze und Repressionen gegen die Bevölkerung von Arzach schuf Bedingungen für Dialog und Vermittlung.
Nach dem Zerfall der UdSSR war die Islamische Republik Iran einer der ersten Länder, das seine Vermittlungsbemühungen zur einen friedlichen Beilegung des Konfliktes zwischen Aserbeidschan und Karabach anbot.
Im Februar 1992 führte der Außenminister der Islamischen Republik Iran, Ali Akbar Velayati, Gespräche mit den Präsidenten von Armenien und Aserbaidschan über die Beilegung des Konflikts, in denen die iranische Seite ihre Bereitschaft zum Ausdruck brachte, alle mögliche Hilfe zum Abbau der Spannungen in der Konfliktzone zu leisten, und lud armenische und aserbeidschanische Delegationen nach Teheran zu weiteren Konsultationen ein.
In den ersten Phasen des Konflikts zwischen Aserbaidschan und Karabach 1988-1991 hielten die Vereinten Nationen am Grundsatz der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der UdSSR fest. Die UNO verzichtete sich auf direkte Vermittlungsinitiativen bei der friedlichen Konfliktbeilegung auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Ende 1991, stattdessen unterstützten sie die Bemühungen der Konferenz (später Organisation) der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE).
Obwohl Aserbaidschan zunächst versuchte, die karabachische Seite zu ignorieren, um den aserbaidschanisch-karabachischen Konflikt als territorialen Streit zwischen Armenien und Aserbaidschan darzustellen, fanden während der aktiven Feindseligkeiten zwischen der Berg-Karabach und Aserbaidschan mehrere direkte Gesprächsrunden statt. Sie wurden besonders wichtig, nachdem das Team des aserbaidschanischen Präsidenten Abulfas Elchibey zweimal die Minsker Gespräche praktisch zweimal (September 1992 und April 1993) unterbrach.
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Zu Beginn des Konflikts zwischen Berg-Karabach und Aserbaidschan suchten mehrere Mediatoren nach Lösungswegen des Konflikts: Russland, Kasachstan, Iran, die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) und die Konferenz (später Organisation) über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). Eines der aktivsten war Russland. Es agierte sowohl als direkter Vermittler aber auch in multilateralen Formaten (im Rahmen der GUS und der KSZE bzw. OSZE).