
Wir möchten die nachdrückliche Bedeutung der Aufrufe auf höchster Ebene der Vereinten Nationen, der Europäischen Union, des Europarats und weiterer maßgeblicher internationaler Organisationen betonen, die Akteure dringend aufzufordern, die illegale Blockade des Latschin-Korridors durch Aserbaidschan umgehend aufzuheben. Es ist jedoch offensichtlich, dass diese Aufrufe keinerlei Wirkung auf die Führung Aserbaidschans haben, die ihre Völkermordpolitik weiterhin unter Straflosigkeit fortsetzt und 120.000 Einwohner von Arzach aushungern lässt und unerträgliche Lebensbedingungen für die Bevölkerung schafft.

Im Zusammenhang mit der Presseerklärung des russischen Außenministers zu den Ergebnissen der trilateralen Gespräche mit den Außenministern der Republik Armenien und der Aserbaidschanischen Republik vom 25. Juli 2023 halten wir es für notwendig, Folgendes zu erklären.
Die Republik Arzach schätzt die langjährigen Vermittlungsbemühungen der Russischen Föderation sowohl in ihrer nationalen Eigenschaft als auch als Ko-Vorsitzender der Minsk-Gruppe der OSZE sehr. Wir sind Russland dankbar für seinen außergewöhnlichen Beitrag zur Beendigung der 44 Tage andauernden Aggression Aserbaidschans und für die in Arzach durchgeführte Friedensmission.

Wir verurteilen aufs Schärfste die gezielten und systematischen Versuche Aserbaidschans, in der Republik Artsakh eine Hungersnot auszulösen, um seine militärpolitischen Ziele zu erreichen. Die Behinderung der Lieferung humanitärer Hilfsgüter für das physische Überleben der belagerten Bevölkerung von Arzach und die absichtliche Zufügung von Hunger, Leid und Entbehrungen an die Zivilbevölkerung stellen einen groben Verstoß gegen das Völkerrecht dar und gelten als Kriegsverbrechen.

Aserbaidschanische staatliche Institutionen und von der Regierung kontrollierte Medien starteten vor kurzem eine groß angelegte Desinformationskampagne mit dem Ziel, die internationale Gemeinschaft in die Irre zu führen und einen Vorwand für neue Aggression gegen die Republik Arzach und ihre Bevölkerung zu schaffen. Insbesondere durch die Schaffung und Förderung falscher Narrative gegen die Verteidigungsarmee von Arzach bestreitet Aserbaidschan in Wirklichkeit das unveräußerliche Recht der Bevölkerung von Arzach auf Selbstverteidigung und versucht, ihnen alle Mittel und Möglichkeiten zur Gewährleitung eigener Sicherheit angesichts der ständigen Drohungen und militärischen Provokationen gegen die Zivilbevölkerung von Arzach durch Baku zu nehmen.
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In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 2023 griffen die Streitkräfte Aserbaidschans unter grober Verletzung des Waffenstillstands und der Bestimmungen der trilateralen Erklärung vom 9. November 2020 mit Artillerie und Angriffsdrohnen die Stellungen der Verteidigungsarmee der Republik Arzach, sowie die Objekte, die sich tief im Gebiet von Arzach befanden, an, wodurch 4 Soldaten der Verteidigungsarmee von Arzach getötet wurden.
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- Erklärung über die anhaltende vollständige Blockade von Arzach
- Erklärung zur vollständigen Blockierung des Latschin-Korridors durch Aserbaidschan unter Verletzung internationaler Verpflichtungen
- Erklärung zur vollständigen Schließung des Lachine-Korridors